Die Ausbildung
Neben der theoretischen Ausbildung, die ca. 80 Std. umfasst, bieten wir auch viele praktische Schwerpunkte. Wir sind der Auffassung, dass man nur so das richtige Wissen und Verständnis für die Jagd in der Natur erhält! Unsere Vortragenden gestalten ihre Vorträge sehr abwechslungsreich und sorgen dafür, dass die Kursteilnehmer sich anhand umfangreichen Anschauungsmaterials ein Bild von bei uns heimischen Wildarten, den gängigen Jagdwaffen und dem Zubehör machen können. Grundlage der theoretischen Ausbildung ist der "Leitbruch" des steir. Jagdschutzvereines und eine eigene Gesetzesbroschüre.
Fachwissen - Jungjäger
Waldkunde und Wildökologie: Wildlebensraum, Kreisläufe und Ernährung, Ökologie, Waldfunktionen, Betriebsarten und Bewirtschaftung, Gehölzarten, Landwirtschaft und Lebensraum
Wildkunde: Jagdliche Einteilung des Wildes, Jagdliche Ausdrücke, Verdauungssysteme und Biotopansprüche von Cerviden, Boviden, Schwarzwild, Hasenartige, behaarte Beutegreifer, Nagetiere. Federwild allgemein, Raufußhühner, Wasserwild, Tag- und Nachtgreife, Geier und Falkenartige, Eulen, Raben und Tauben.
Spuren, Fährten und Geläufe, Bejagungsarten und Abschussrichtlinien, Wildhege und Lebensraumgestaltung
Jagdrecht: Steiermärkisches Jagdgesetz und Nebengesetze: Gemeindejagd und Vergabe, Eigenjagd, Jagdkarten, Landesjägerschaft, Jagd- und Wildschäden, Schonvorschriften, Jagd-, Forst-, Waffen- und Naturschutzgesetz
Waffenkunde: Einteilung der Waffen und ihrer Systeme, Optik und Visiereinrichtungen, Geschosse und Ballistik
Wildkrankheiten und Hygiene: Vorschriften und Inverkehrbringung von Wildbret, Zoonosen, Wildtierkrankheiten und Seuchen
Hundewesen: Jagdhunderassen und deren jagdliche Praxis, Entwicklung, Erziehung, Ankauf und Haltung, Gesundheit und erste Hilfe für den Hund, rechtliche Grundlagen
Erste Hilfe: Rettungskette, Sofortmaßnahmen, Notruf, Verhalten in besonderen jagdlichen Situationen
Jagdliches Brauchtum und Ethik: Tradition und Brauchtum, Bruchzeichen, Jägerrecht und Jagdkultur, Ethik im Wandel der Zeit
Fachwissen - Aufsichtsjäger
Grundlagenwissen der Jungjäger, aufbauendes Fachwissen in den Bereichen Ökologie, Lebensraum und Wildhege, Gehölze, Landwirtschaft, Faustfeuerwaffen und Bestimmungen, gesetzliche Bestimmungen, Befugnisse und Verpflichtungen des Jagdschutzpersonals, Abschusspläne und -richtlinien für alle Wildarten, Feststellung und Beurteilung von Wild- und Waldschäden.
Praxis
Folgende praktische Veranstaltung können von den angehenden Jung- bzw. Aufsichtsjägern besucht werden:
Rund ums Wildbret: Aufbrechen und Hygiene, aus der Decke schlagen, Abbalgen und Zerwirken, Wild in der Küche, gemeinsames Zubereiten und Essen von Wildgerichten
Trophäenbewertung: In Kleingruppen werden die Kursteilnehmer von erfahrenen Jägern im Vorfeld der Trophäenschau im Bezirk über Altersbestimmung und Merkmale der unterschiedlichen Trophäenträger unterwiesen.
Hunderassen und deren Einsatzbereiche: Beim Jagdhundeausbildungszentrum zum Römer präsentieren sich mehr als 40 verschiedene Hunde aus allen Rassegruppen. Die verschiedenen Arbeitsbereichte und Gründe für die jagdliche Ausbildung der Jagdhunde werden vorgestellt. Bei der Buchenwaldhütte in Etzersdorf werden die Grundausbildung und jagdliche Spezialarbeiten, insbesondere die Schweiß- und Bauarbeit behandelt.
Greifvögel: Geschichte und Entwicklung des Weltkulturerbes Greifvögel. Der oststeirsche Falknerverein stellt Habicht, Bussard, Adler, und verschiedene Falkenarten vor.
Reiz- und Lockjagdmethoden: Spezialisten zeigen Hirschrufe, Blattjagd, Rufjagd auf Flugwild wie Krähen, Tauben oder Enten. Spissen des Haselhahnes, Mauseln und Hasenklage für die Fuchsjagd. Einsatz von Lockinstrumenten, Nachahmen von Artgenossen, Nachahmen von Beutetieren.
Jagdbegleiter
Jeder Kursteilnehmer hat einen erfahrenen Jäger zur Seite, der mit ihm praktische Revierarbeiten wie Errichtung und Instandhaltung von Reviereinrichtungen, Fütterung, Salzversorgung, Äsungs- und Deckungsverbesserung, Wildbretversorgung durchführt. Gemeinsame Wildbeobachtungen und Ansprechübungen, sowie das Kennenlernen Pirsch- und Schusszeichen, sowie das Erkennen von Spuren und Geläufen runden die Praxis ab. Erkennen der wichtigsten Bäume, Sträucher , landwirtschaftlichen Kulturgattungen und Äsungspflanzen.
Schießen
Für das Erlernen der richtigen und sicheren Handhabung der Schusswaffen, stehen uns zwei Schießstätten zur Verfügung:
Raiffeisen-Bezirks-Schießstätte Greith: KK und Große Kugel auf dem 100m-Langwaffenstand, Lasershot-Training auf dem interaktiven Jagd- und Schießsimulator
Wurfscheibenstand Hödl in Fischbach: Praktisches Flintenschießen